Mauereidechsen gehören in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten. Es gibt nur inselartige Vorkommen in West- und Süddeutschland. Glücklicherweise haben wir einen großen Weinberg und auch Felsen direkt vor der Haustür und so begegnen wir den Tieren ab und zu bei Spaziergängen. Aber einige Tiere leben auch direkt bei uns am Haus und wärmen sich besonders gerne in der Abendsonne auf unserer Steintreppe.
Die Echsen halten eine Winterruhe und lassen sich Ende März, Anfang April erst wieder blicken. Man findet sie in der Nähe von nach Süden gelegenen Natursteinmauern oder Felsspalten, wo sie sich gerne ausgiebig mit abgeflachtem Körper auf Steinen und Felsvorsprüngen sonnen.
Sie ernähren sich von kleinen Insekten und deren Larven, Spinnen und auch Würmern. Die Weibchen produzieren zwei bis drei Gelege im Jahr mit bis zu 10 Eiern. Diese legen sie gerne in selbstgegrabenen Gängen, in Mauerspalten oder unter Steinen ab. Die kleinen Mauereidechsen schlüpfen dann nach 6-10 Wochen.
Leider sind die seltenen Echsen durch Rebflurbereinigungen, Lebensraumzerstörung und den Einsatz von Pestiziden stark bedroht. Auch bei uns gab es vor dem Umbau des Weinberggeländes noch wesentlich mehr Echsen als heute. Dennoch hat sich der Bestand über die letzten 20 Jahre einigermaßen erholt.
Das linke Bild zeigt eine Mauer nach der Flurbereinigung. Hier sieht man den Mörtel in den Fugen, der den Echsen keine Schlupflöcher mehr läßt. Auf der rechten Seite seht ihr eine aufgeschichtete Natursteinmauer, die einen idealen Lebensraum für die Reptilien darstellt.
Hier und da bröckelt aber schonmal etwas Mörtel heraus und dann werden die Spalten auch direkt besiedelt, denn hohe Mauern finden die Echsen so richtig klasse...