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Siebenschläfer

Die Rede ist von kleinen Plagegeistern, die einem nachts den Schlaf rauben. Nachtaktive Krawallmacher, die Dich zur Weißglut treiben, Dir die Sinne rauben und Mordgedanken wecken....

Sie schlafen sieben Monate lang, nur um Dich danach 5 Monate am Stück nachts wach zu halten...

Man kann sie nur hören, aber nicht sehen...

Sie legen sich Gänge in den Hohlräumen der Wände an, zerbeißen alles, was nicht niet- und nagelfest ist und bauen sich daraus Nester.

Sie toben herum, fiepen, knabbern, knispeln, nagen und rennen dieWände auf und ab. Die Gesetze der Schwerkraft kennen sie nicht. Und auch nicht den Paragraphen, der die nächtliche Ruhestörung regelt.


 


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W A S   I S T   D A S ? 

Die Siebenschläfer gehören zur Famile der Bilche. Sie sind überwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv.Oft findet man sie in Parks oder auch auf Obstbaumwiesen, wo sie sich gerne in alten, ausgehöhlten Bäumen ihre Schlafplätze einrichten.

Das hätten sie bei uns auch haben können, aber im Haus ist es natürlich viel gemütlicher...Und zum Fressen kann man ja dann auch „ausgehen“...
Denn bei uns im Garten haben die kleinen Nager ein Schlaraffenland gefunden, das alle Leckerbissen für sie bereithält, z.B.: Haselnüsse, Walnüsse, Buckeckern, Kastanien, sämtliche Beerensorten, Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen und noch vieles mehr..
Gerne werden natürlich auch Vorratskammern oder Hohlräume in den Wänden bewohnt. Man hört sie dann über die Dachschrägen tapsen und manchmal kann man sogar ihre hungrigen Jungen fiepen hören.

Im Frühjahr, wenn sie wach werden, beginnen sie auch sofort mit der Familienplanung. Siebenschläferweibchen bringen nach etwa 30 Tagen bis zu zehn Junge zur Welt und deren Aufzucht gelingt ihnen in nur 6 Wochen.

Danach, im Spätsommer, müssen sich die Tierchen ein Fettpolster anfressen, was ihnen in dem langen Winterschlaf die Aufrechterhaltung ihrer wichtigsten Lebensfunktionen garantieren soll. Sie rollen sich zusammen, legen ihren buschigen Schwanz schützend über das kleine, spitze Gesicht und verschließen fest Augen und Ohren. Ihren Stoffwechsel fahren sie auf ein Minimum herunter, atmen nur noch fünfmal und ihr kleines Herz schlägt nur noch 15 mal pro Minute. Die Körpertemperatur sinkt auf bis zu 1,3°C (!). Wenn es aber mal so richtig eisig kalt ist und ein Temperaturtiefpunkt von 0,2°C erreicht wird, setzt ein automatischer Schutzmechanismus ein und der Siebenschläfer wird wieder wach, damit er sich durch Bewegung wieder aufwärmen kann und nicht erfriert.

Es sind bemerkenswerte Kerlchen mit ungeheurer Energie. Sie haben so süße Knopfaugen uns sehen auch wirklich herzallerliebst aus. Trotzdem machen sie einem das Leben zur Hölle, weil man einfach kein Auge mehr zukriegt...


 


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G O T C H A ! 

Nach mehreren schlaflosen Wochen mußte etwas passieren. Meine Lieblingsnachbarin und Mitgeschädigte Christiane und ihr Freund Stephan besorgten eine große Nager-Lebendfalle.....! Um an die Tiere heranzukommen, mußte ein Teil der Holzverkleidung der Wand abgerissen werden. Vor dieses Loch stellten wir dann die ( mit einem Köder gut bestückte) Falle.......

Am nächsten Morgen wurden wir wieder von Geräuschen geweckt, doch diesmal waren es verzweifelte Ausbruchsversuche....

die Falle hatte zugeschnappt! Einige Tage später ging uns wieder einer ins Netz und nach einiger Zeit hatten wir schon vier auf unserem Konto. Die Nächte wurden nun nach und nach immer ruhiger....


 


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S E T   T H E M   F R E E 

Christiane hatte das erste Tier 10 Kilometer weiter auf der anderen Rheinseite in einem schönen Park wieder ausgesetzt. Dort steht auch ein altes Gebäude......

Die Freilassung des Zweiten war quasi eine Nacht-und-Nebel-Aktion, denn der Kleine ging uns abends um 22.00 Uhr in die Falle und wir haben uns dann im Rahmen der “Familienzusammenführung” dazu entschlossen, den Zweiten noch am selben Abend wegzubringen. Außerdem wollten wir dem Kleinen nicht eine ganze Nacht in Gefangenschaft zumuten.

Es kam uns fast vor, wie eine Verschwörung, als wir zu viert, den Käfig mit der seltsamen Fracht auf dem Rücksitz , in die Nacht hinaus fuhren, um unsere Mission zu erfüllen.......

Die anderen beiden, die wir danach noch gefangen haben, bekamen bei einem Nachbarn von Stephan ein neues Zuhause, der im Garten sogar extra Nistkästen für Siebenschläfer vorbereitet hat.

Auch in den folgenden Jahren tappten uns noch einige in die Falle, jedoch gab es immer nur eine bestimmte Zeit, in der wir die Tiere fangen konnten, denn keiner von uns hätte es übers Herz gebracht, den Jungen die Mutter zu entreißen.



 


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